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Wettbewerb Neubau Jugendhaus und Stadtteilbibliothek Stuttgart-Heslach

Wettbewerb: 2015

engere Wahl

Standort: Stuttgart-Heslach

Bauherr:

Jugendhaus gGmbH, 70372 Stuttgart

Landeshauptstadt Stuttgart
Stadtbibliothek, Stuttgart

Erläuterungsbereicht

Städtebau:

Das neugeplante Gebäude verortet sich entlang der Böblinger Straße. Es reflektiert in Maßstab, Komposition und Volumen das städtebauliche Gefüge und als neues städtebauliches Verbindungselementzwischen Mehrgenerationenhaus und Stadtteil. Mit dem neu geschaffenen Ensemble werden die Qualitäten des Ortes gestärkt, das Mehrgenerationenhauserhält einen unmittelbaren Nachbarn und wird prägend in die Gesamtanlage mit einbezogen.

Das Gebäudeensemble ist in Baukörper mit verbindender Fuge aufgebaut. Der große, angeschrägte Baukörper beinhaltet im wesentlichen das Jugendhaus und verzahnt sich mit dem kleineren Bibliothekskörper.

Der kleinere Baukörper greift die Flucht des Mehrgenerationenhauses auf, der vorspringende größere Baukörper wird direkt an die Grundstücksgrenze gesetzt. So lässt sich ein Platz aufspannen, gleichzeitig bildet sich eine perspektivische Ansicht Erwin-Schöttle-Platz aus, das die wichtige Position eines Jugendhauses im Stadtteil aufzeigt. Der Platz wird wie gehabt ca. 1 Meter über dem Straßenniveau liegen, so daß das Gebäude auch vom rückwärtigen Teilbarrierefrei begangen werden kann. Der Niveau-unterschied wird mit einer integrativen Anlage für die Fahrräder aufgefangen. So kann der Platz als halböffentlicher Stadtplatz verstanden werden. Die privaten Freiflächenbefinden sich auf den verschiedenen Dächern und Terrassen wieder.

 

Gebäude:

Das kompakt entwickelte Gebäude nimmt alle Funktionsbereiche unterschiedlicher Prägung in sich auf und verbindet diese mit den Freibereichen.

Im Hauptbaukörper ist im Erdgeschoß das Jugendcafé sowie der Tanz- und Bewegungsraum samt Küchenbereich untergebracht. Das Jugendhauscafé lässt sich über mobile Trennwände für Veranstaltungen mit dem Tanz- und Bewegungsraumverbinden, der Bereich kann komplett separat vermietet werden und ist von außenzugänglich. Im Bibliotheksbaukörper ist im Erdgeschoß das Foyer mit Bücherannahme, Bürobereich und 24h-Annahmestation untergebracht, im 1.Obergeschoß erstreckt sich die Stadtteilbücherei über das gesamte Geschoß mit separierten und ruhigeren Zonen, der Lesebalkon ist zum ruhigeren Innenbereich gelegen.

Die Besucher des Jugendhauses können diesen Funktions- und Schließbereich nicht betreten, nur über den Eingangsbereich im kleineren Baukörper, jedoch können die Flächen durch Türen in der Fuge mit dem Rest des Gebäudes, z.B. beim Tag der offenen Tür oder gemeinsamen Aktionen, verbunden werden.

Im2. Obergeschoß sind die gemeinsam genutzen Flächen wie Multifunktionsraum samt Nebenräumen untergebracht, im 3. Und 4. Geschoß die Werkstätten und Gruppenräume.

Das Gebäude enthält einen aufwändigen und funktionalen Funktions- und Schließbereich, damit die Flächen separat vermietet und genutzt werden können. Hierbei ist auch das Fluchttreppenhaus zu benutzen.

Im teilunterkellerten Untergeschoß befinden sich die Proberäume, auch diese können separat durch den Seiteneingang begangen werden, ohne das Gesamthaus benutzen zu müssen.

Großen Wert wurde auf die Erschließung gelegt. Zum einen daß die einzelnen Funktionsbereiche separat begangen werden zu können.

Auf dem Dach des Bibliotheksbaukörpers befindet sich ein großer Spiel- und Sportbereich mit Slack-Line, Boulderwand etc.

Konstruktion/Material:

Die Tragstruktur besteht aus massiven Bodenplatten aus Stahlbeton, sowie Wandscheiben aus

Stahlbeton und Mauerwerk.

Die Dächer bestehen ebenfalls aus Stahlbeton und erhalten eine erhalten eine Dachbegrünung sowie auf dem Hauptdach eine Photovoltaik-Anlage.

Die Fassade ist eine hochgedämmte Fassade mit vorgehängten perforierten Aluminiumpaneelen, die das Gebäudeensemble durch die unterschiedliche Stellung und Winkeln auch unterschiedlich schimmern und glänzen lässt. Die Fenster sind als Holzfenster vorgesehen, die Stadtteilbibliothek erhält im zweigeschossigen Eingangsbereich eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Leichtmetall.

 

Technische Gebäudeausstattung / Energie:

Um dem EEWärmeG zu entsprechen und erneuerbare Energien einzusetzen wird das

Jugendhaus über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (monovalent) beheizt. Der Technikraum des

Jugendhauses befindet sich im UG mit Bezug zur Außenwand. Über Lichtschächte wird die Luft-

Wasser-Wärmepumpe mit Zuluft versorgt bzw. gibt die Abluft ab. Die Wärmepumpe versorgt die

Fußbodenheizung mit der ausreichend Vorlauftemperatur. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt

wegen des geringen Bedarfs dezentral.

Für das Jugendhaus ist keine Lüftungsanlage erforderlich. Eine freie Lüftung durch

Nutzereingriff ist ausreichend zur Gewährleistung der Luftwechselraten. Eine Photovoltaikanlage kann

vorgehaltenwerden. Eine Zisterne dient zur Bewässerung der Baumpakete.

Wirtschaftlichkeit:

Durch die einfache bzw. reduzierte Gebäudeform kann eine kostengünstige Konstruktion gewählt werden.

Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes muss auch das Facility Management geachtet werden.

Die verwendeten Materialien (Beton, Aluminiumpaneele, Eicheparket) sind sehr langlebig und wartungsarm.

Aus ökologischer Sicht werden hochwertige Materialien für Dämmung und Fensterverwendet, sodass ein niedriger Energiestandard bis hin zum Passivhaus erreicht werden kann.

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